- Hohokamkultur
- Hohokamkultur[hə'həʊkəm-], vorgeschichtliche formative Indianerkultur in Zentral- und Südarizona, USA; entwickelte sich im 1. Jahrtausend v. Chr. aus lokalen Vorformen und durch starke kulturelle Impulse aus Mesoamerika. Eine Verbindung zu einer bestimmten präklassischen Kultur Altmexikos ist nicht nachweisbar. Kerngebiet der Hohokamkultur ist das Becken des Gila River mit den bedeutenden Fundstätten Snaketown, Los Muertos und Casa Grande. Die Träger der Hohokamkultur waren Pflanzer, deren Felder (Mais, Bohnen, Kürbis, Baumwolle) über weitläufige Bewässerungskanäle vom Gila und Salt River gespeist wurden und zwei Ernten im Jahr erbrachten. Fast alle Siedlungen hatten einen oder mehrere kulturelle Ballspielplätze und niedrige Erdpyramiden, auf denen wohl Tempel standen. Die Keramik war hoch entwickelt, es herrschte eine bemalte farbige (rot auf ocker) Ware vor. Muschelarbeiten (Ätzungen mit Kaktussaft), kleine Steinskulpturen, Tonstatuetten, Schieferpaletten, Pyritspiegel u. a. zeigen eine hohe Handwerkskunst. - Die Hohokamkultur erreichte ihren Höhepunkt zwischen 900 und 1100 n. Chr. mit weiterer Expansion nach allen Richtungen. Ab 1100 sind Einflüsse der Anasazikultur bemerkbar. Um 1400 bricht die Hohokamkultur plötzlich ab. Man nimmt an, dass die Pima und Papago die Nachfahren sind.W. Lindig: Vorgesch. Nordamerikas (1973);Handbook of North American Indians, hg. v. W. C. Sturtevant, Bd. 9 (Washington, D. C., 1979).
Universal-Lexikon. 2012.